Welche Muster passen zu mir?

Welche Muster passen zu mir?

Mustergültig gekleidet

Verschiedene Muster zu kombinieren, um daraus einen stimmigen Mustermix im eigenen Outfit zu erreichen, gilt wohl als eine der größeren Herausforderungen beim Kombinieren von Kleidung. Mit den passenden Mustern kannst du deine Stärken betonen, von Schwächen ablenken und natürlich auch einige optische Highlights setzen. Du kannst sogar bestimmen, wie du wirken möchtest.

Es gibt eine  grenzenlose Mustervielfall, große Muster, kleine Muster, kariert, geblümt, gepunktet, gestreift u.v.m. Allerdings gibt es einige Regeln zu beachten, denn nicht jedem steht jedes Muster.

Eine gängige Faustregel hierfür, die auch immer wieder in aller Munde ist:  „Große Menschen, großes Muster, kleine Menschen, kleines Muster“, stimmt nur sehr bedingt und sollte nicht als einziges Merkmal gelten. Farben und Muster sollten deshalb gekonnt eingesetzt werden.

In diesem Beitrag gebe ich dir einige Tipps.

Schaue am Besten in einem Ganzkörperspiegel und betrachte dich von oben bis unten.

Wie ist die Haar- und Hautstruktur?

Es gibt Stoffe, die mit einer Struktur ausgestattet sind, beispielsweise Cord, grober Strick, Ausbrennerstoffe. Diese Stoffe treten durch ihre eigene Struktur in den Vordergrund  und lenken von deinem Gesicht ab. Falls du eher gelocktes Haar hast, Sommersprossen, oder ein unruhiges Hautbild, kannst du durch solche Stoffarten davon ablenken.

Andererseits kannst du auch das Gegenteil bewirken, indem du glatte schlichte Stoffe wie Seide, oder Chiffon trägst, dann werden dementsprechende Merkmale stärker betont.  Falls du beispielsweise sehr glatte glänzende Haare hast und einen gleichmäßigen Teint, kannst du dieses durch glatte und schlichte Stoffe ebenfalls betonen. Ein strukturierter Stoff würde davon wiederum ablenken.

Strukturierter Stoff und glatter Stoff

Wie groß sollten deine Muster sein?

Es gibt große und kleine Punkte, breite und schmale Streifen, große Blumen oder kleine Streublümchen.

Schau dir deine Augenbrauen, Augen, Nase und Mund an. Sind diese groß, klein oder eher mittel? Dann kannst du gut dementsprechend große Muster, kleine Muster oder mittelgroße Muster tragen,

Wie ist die Gesichtsform?

Hast du ein großflächiges Gesicht, dann eignet sich ein Muster, in einem großen Fond, also ein Muster, welches auf einen einfarbigen Hintergrund verteilt ist.

Hat dein Gesicht wenig Fläche, eignet sich ein Muster ohne großen Hintergrund, also eher kleine Muster.

Links großer Musterfond und rechts kleiner Musterfond

 

Wie viel Kontrast sollten deine Muster haben?

Dunkle Haare zu heller Haut sind ein hoher Kontrast. Menschen mit hohen Kontrasten können dementsprechend gut hohe Farbkontraste tragen, wie dunkel/hell. Umgekehrt, helle Haare zu heller Haut sind ein niedriger Kontrast, da sehen Muster mit einem niedrigen Kontrast gut aus.

Wie sind die Gesichtskonturen?

Hat dein Gesicht eher weiche Konturen, dann stehen dir Muster, mit einem niedrigen Kontrast. Umgekehrt stehen einem scharf geschnittenen Gesicht dafür eher hohe Kontraste.

Links Muster unklar definiert und rechts Muster klar definiert

Du kannst auch durch eine entsprechende Musterführung Effekte aufheben, indem du härtere Gesichtszüge durch weiche Muster und weiche Gesichtszüge durch klare Musterungen ausgleichst. Diese Effekte kannst du dir beispielsweise im Businessbereich zu nutze machen.

Wie ist die Körperproportion?

Die Größe des Musters sollte natürlich auch auf die Proportionen abgestimmt sein. Ein zu großes Muster kann eine zierliche Person erdrücken, und eine kräftige Statur kann in einem zu kleinen Muster unvorteilhaft wirken.

Links großes Muster und rechts kleines Muster

Da Muster immer ins Auge fallen, ist es ratsam, sie an der Körperhälfte zu tragen, die du am meisten magst. Und für die andere Körperhälfte, die du eventuell nicht so magst, wähle etwas passendes Unifarbenes.  Eine einfarbige Hose/Rock und ein gemustertes Oberteil sehen an einer A-Figur (schmale Schultern im Verhältnis zur Hüfte) gut aus, eine V-Figur (breite Schultern im Verhältnis zur Hüfte) kann es gerne bei der Hose/Rock bunt treiben. Bei einer zu großen Oberweite solltest du nichts Quergeringeltes oder etwas mit Applikationen fürs Oberteil wählen, sondern dann wähle etwas Unifarbendes oder etwas mit Längsstreifen.

Querstreifen solltest du insgesamt an Körperpartien vermeiden, die du ohnehin schon zu üppig findest, allerdings können für sehr schmale Körperpartien Querstreifen ideal sein. Mit Längsstreifen kannst du hingegen einzelne Körperpartien strecken beispielsweise kurze Beine optisch verlängern. Breite Hüften kaschierst du am besten mit dunklen, einfarbigen Hosen oder Röcke aus mattem Stoff. Setzte lieber Akzente durch Muster am Oberkörper. Umgekehrt wähle bei breiten Schultern lieber schlichte unifarbene Stoffe fürs Oberteil.

Entscheide, ob Muster in Ober- oder Unterteilen vorteilhafter sind, denn mit Muster kannst du deine Aufmerksamkeit auf deine Schokoladenseite lenken.

Musterkombinationen

Sehr angesagt sind momentan auch Kombinationen, mit Hahnentritt und Seide, oder Tupfen und Streifen. Wichtig ist, dass du dabei immer auf deine Körperproportion achtest. Aber Achtung, hat dein Gesicht eine ausgeprägte Linienführung, solltest du diese Line nicht in deinem Muster wiederholen, denn damit unterstreichst du diese Linienführung in deinem Gesicht.

Kombination mit großem Hahnentritt und Seide

 

Kombination mit Animalprint und kleiner Hahnentritt

 

Kombination großes Muster mit strukturiertem Stoff als gekonnter Bruch

 

Hahnentritt

Sein Name ähnelt den Fußspuren eines Hahnes, deshalb der Name Hahnentritt. Ich empfehle Hahnentritt für sportliche Sakkos und Mäntel. Er sollte wegen seiner unruhigen Musterung allerdings sparsam eingesetzt werden.

Glencheck

Glencheck ist ein sehr feines Karomuster, das seinen Ursprung in den schottischen Highlands hat. Das Muster findet sich auf Oberbekleidung, wie Mantel, Anzüge oder Kostüme wieder. Mutige können auch mehrere Kleidungsstücke im Glencheck miteinander kombinieren.

 

links Hahnentritt – rechts Glencheck

 

Nadelstreifen

Nadelstreifen ist das klassische Muster für Kostüme und Anzüge. Dieser Stoff enthält einen weißen, wie von Nadeln gestickten Steifen auf dunklem Stoff. Die klassische Stofffarbe ist dunkelblau, es gibt sie aber auch in den Farben hellgrau bis schwarz. Nadelstreifen ist der unangefochtene Klassiker zu geschäftlichen Anlassen. Zu Abendveranstaltungen ist Nadelstreifen allerdings  overdressed.

 

Nadelstreifen

Setze ein Statement

Wichtig ist, dass du Farben und Muster selbstbewusst trägst, auch wenn es eine außergewöhnliche Kombination ist, dabei solltest du Spaß am Kombinieren und ausprobieren haben.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Experimentieren.

Herzliche Grüße

Maike

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